Sturm „Zeynep“ fordert Lüneburger Feuerwehr

Datum: 18. Februar 2022 um 19:24 Uhr
Dauer: 20 Stunden 36 Minuten
Einsatzart: Technische Hilfeleistung


Einsatzbericht:

Aufgrund der Prognose des Deutschen Wetterdienstes hat sich die Feuerwehr Lüneburg am Freitagabend auf die zu erwartenden Sturmeinsätze vorbereitet. Es wurde eine Einsatzbereitschaft gestellt und die gesamte Lüneburger Feuerwehr in Alarmbereitschaft versetzt.

Auch die Kommunale Einsatzleitung (KEL)  wurde gegen 18:00 Uhr vorbereitet. Schon im Vorfeld hatten Führungskräfte von Feuerwehr, THW und AGL (Abwasser, Grün und Service GmbH) die Kräfte ihrer Einheiten gebündelt. So konnten alle eingehenden Einsätze über die Kommunale Einsatzleitung der Feuerwehr Lüneburg zeitnah abgearbeitet werden.

Während über den Tag verteil noch Nachwirkungen des Sturmes am Donnerstag abgearbeitet wurden gingen gegen 19:40 Uhr die ersten Alarme für die Feuerwehr Lüneburg zur neuen Unwetterlage ein. Die Leitstelle meldete umgestürzte Bäume und einen Verkehrsunfall auf der B216.

Die Einsätze summierten sich schnell, sodass um 20:30 Uhr bereits die Kommunale Einsatzleitung in den Vollbetrieb gebracht wurde.

Folgender Auszug aus Geschehnissen und Einsätzen bietet einen kleinen Eindruck aus der Sonderlage:

Der erste umgestürzte Baum war eine Pappel in der Sülztorstraße, diese schlug in eine Dachgaube und Balkonfassade ein und zerstörte ein Fenster. Alle Anwohner kamen mit dem Schrecken davon.

Zahlreiche umgestürzte Bäume und lose Dachziegel stellten im gesamten Stadtgebiet eine Gefahr dar. So auch im Brockwinkler Weg und Wienebütteler Weg.

An beiden Straßen versperrten umgefallene Bäume die Verkehrswege, sodass der Wienebütteler weg komplett gesperrt wurde.

Im Brockwinkler Weg versperrte eine 30m lange Fichte die Fahrbahn. Weitere Äste drohten auf die Fahrbahn zu stürzen. Mit Kettensägen wurden die Bäume zersägt und die Fahrbahn wieder freigemacht.

Einen großen Schutzengel hatte der Fahrer eines LKW auf der L221 in Richtung Bleckede. Vor ihm stürzte ein Baum auf die Fahrbahn. Das Fahrzeug kollidierte mit diesem, sodass der LKW nicht mehr fahrtüchtig war und einen großen Schaden erlitt. Der Fahrer kam glücklicherweise mit einem Schock davon. Die L221 war für ca. 1 ½ Stunden in beide Richtungen nicht passierbar.

Gegen 04.00 Uhr wurden Kräfte abgelöst. Ebenfalls wurde aufgrund der Einsatzdichte das THW zur Unterstützung alarmiert und unterstützt seit der Samstagnacht die Feuerwehr beim Abarbeiten der Sturmeinsätze.

Im Bereich Kreideberg waren mehrere Bäume gegen Wohngebäude gekippt und mussten entfernt werden um keine weitere Gefahr darzustellen.

Am Bahnhof Rettmer drohte ein Baum auf ein Einfamilienhaus zu stürzen und die einzige Zufahrt zu versperren. Dieser Baum konnte von THW und Feuerwehr entfernt werden.

Im Bereich Lüneburger Hafen / Elbeseitenkanal waren mehrere Bäume auf Gleisanlagen gestürzt.

Die AGL leistete mit rund 25 Kräften ca. 40 Einsätze ab. Auch das Lüneburger THW trug mit rund 40 Einsatzkräften wesentlich zum Einsatzerfolg bei.

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch ließ den Einsatzkräften ihren Dank ausrichten. Mathias Dorn, Leiter des Ordnungsamtes überreichte stellvertretend kistenweise Naschwerk und Vitamine zur Stärkung und Vorbereitung auf neue, kommende Einsätze.

Gegen 14 Uhr beruhigte sich die Lage, sodass ab 16 Uhr die KEL aufgelöst wurde und nur noch vereinzelt Einsätze aufliefen.

Bis in den Abend wurden durch die Lüneburger Feuerwehr, das THW und die AGL gemeinsam über 80 Einsätze abgearbeitet. In der Summe mit dem Sturmtief Ylenia und dem Orkan Zeynep wurden somit über 110 Einsätze in drei Tagen abgearbeitet.

Die Feuerwehr Lüneburg bedankt sich bei allen beteiligten Organisationen für die sehr gute Zusammenarbeit.

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