Gebäudebrand in der Altstadt fordert ein Menschenleben

Datum: 18. August 2024 um 4:45 Uhr
Einsatzart: Brandeinsatz > Gebäudebrand
Einsatzort: Reichenbachstraße
Einsatzleiter: Max Eggeling


Einsatzbericht:

Gegen 04:45 Uhr wurde die Feuerwehr Lüneburg ins Wasserviertel mit dem Stichwort B4 – Dachstuhlbrand alarmiert. Aufgrund mehrerer Anrufe und der ersten Lage von Einsatzleiter Max Eggeling wurde die Alarmstufe circa 10 Minuten später auf einen B5 – Gebäudebrand groß erhöht und damit Vollalarm für die Feuerwehr Lüneburg ausgelöst. Auf der Anfahrt waren dichter Qualm und Flammen aus der Ferne sichtbar.Da sich vermutlich noch Personen im Gebäude befanden, wurde umgehend die Menschenrettung mithilfe eines Atemschutztrupps eingeleitet.
Aufgrund der engen und verwinkelten Bebauung konnte auf der Gebäuderückseite eine Person nur mithilfe eines Sprungretters aus der Brandwohnung gerettet werden. Ein weiterer Bewohner rettete sich selbständig über den Treppenraum. Ein dritter Mann konnte nur noch tot aus der Brandwohnung geborgen werden.

Das Feuer breitete sich trotz erster Löschmaßnahmen mittels Wasserwerfern dreier Drehleitern auf die benachbarten Dachstühle aus. Einsatzleiter Eggeling ließ aus diesem Grund zwei Gemeindezüge aus Bardowick nachalarmieren, welche sich auf der Gebäuderückseite in der Baumstraße mit einer weiteren Drehleiter in Stellung brachten und einen zusätzlichen Löschangriff einleiteten.

Währenddessen wurden vier einzelne Abschnitte gebildet, um einen strukturierten Einsatzverlauf zu gewährleisten. Zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung, wurde eine zusätzliche Wasserentnahmestelle aus der Ilmenau hergerichtet und zur Einsatzstelle geführt. So konnten die vier Strahlrohre im Innenangriff und Weitere an den Drehleitern konstant versorgt und das Feuer unter Kontrolle gebracht werden.

Die weiteren Löscharbeiten konnten dann von innen sowie von außen über Drehleitern durchgeführt und das Feuer gelöscht werden. Ein Großaufgebot an Atemschutztrupps war dazu im Einsatz.
Um die Brandausbreitung und mögliche Glutnester besser erkennen zu können, ist eine Drohne durch die Einsatzleitung angefordert worden. Dadurch konnte ein genaueres Bild der gesamten Lage aus der Vogelperspektive aufgezeigt werden. Zusätzlich wurden Baufachberater des THW Lüneburg zur Begutachtung der Statik des Gebäudes zur Rate gezogen.

Dank des schnellen Eingreifens und des massiven Löscheinsatzes konnten die angrenzenden Gebäude gehalten und vor den Flammen geschützt werden. Drei Gebäude sind aktuell unbewohnbar.
Die SEG des DRK Lüneburgs richtete kurzfristig einen Sammelplatz für die betroffenen Anwohner ein. Dort wurden sie mit Getränken, Decken und Informationen versorgt. Geschulte Kräfte für Psychosoziale Notfallversorgung und Notfallseelsorge übernahmen die Betreuung. Durch den Ordnungsamtsleiter Dennis Lauterschlag und den ersten Stadtrat Markus Moßmann wurden Hilfsangebote für die Betroffenen unterbreitet. Die Geschädigten können vorerst bei Freunden oder Verwandten unterkommen.

Da sich die komplette Feuerwehr Lüneburg im Einsatz befand, wurde zusätzlich noch ein Gemeindezug aus Gellersen alarmiert. Dieser stellte während der Einsatzzeit den Brandschutz in der Hansestadt sicher.
Die Feuerwehren aus Lüneburg, die Gemeindezüge Bardowick, der Gemeindezug Gellersen und der Kreisbrandmeister Matthias Lanius waren mit 255 Kräften vor Ort.

Zusätzlich waren weitere Kräfte des Rettungsdienstes und der SEG des DRK Lüneburgs, des THW Lüneburgs sowie der Polizei am Einsatzort.
Mit einer Gesamtzahl von rund 300 Rettungskräften dauerte der Einsatz rund fünf Stunden. Die Feuerwehr Lüneburg dankt allen Einsatzkräften für die tatkräftige Unterstützung und gute Zusammenarbeit. Das Hilfsangebot der Psychosoziale Notfallversorgung und Notfallseelsorge steht allen Einsatzkräften ebenfalls zur Verfügung. Die Polizei schätzt den Schaden auf circa 2-2,5 Millionen Euro. Die Gebäude wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt und zur Brandursachenermittlung von der Polizei beschlagnahmt.

Am Abend wurde dann noch eine abschließende Nachkontrolle der Einsatzstelle durchgeführt, um sicherzustellen, dass es keinerlei versteckte Glutnester mehr gab.

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