Eine wahre Geschichte vom Feuerwehreinsatz in den eigenen vier Wänden, kriechenden Staubsaugerschläuchen und mutigen, aber auch zurückhaltenden Einsatzkräften.
Stell Dir vor: Du bist Einsatzkraft bei der Feuerwehr. Ein Einsatz kommt rein und die Adresse ist DEIN Zuhause. – So geschehen vor 15 Jahren in Lüneburg.
Der Meldeempfänger am Gürtel macht sich lautstark bemerkbar, die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle hat alarmiert – für Feuerwehrleute täglich Brot, egal zu welcher Tageszeit. Dieses Mal kam für unseren Kameraden „Paul“ alles anders:
Während unser Kamerad Paul seinen, im Feuerwehrhaus wohnhaften Vater gerade am Feuerwehrhaus absetzen wollte, piepte der Meldeempfänger. Die Durchsage an den Einsatzleiter: Zimmerbrand im Hellmannweg, Pauls Wohnadresse.
Während sein Vater umgehend in das Feuerwehrhaus eilte, machte Paul sich auf den Weg nach Hause. „Der Weg dorthin war nur kurz, das Gefühl dabei eindeutig anders als sonst“ erinnert sich Paul. Kurze Zeit nach Pauls Ankunft traf auch das erste Löschfahrzeug am Einsatzort ein. Ein Atemschutztrupp ging zur Brandbekämpfung im Erdgeschoss vor. Das große Terrarium im Wohnzimmer war in Brand geraten. Ein Übergreifen der Flammen auf weitere Teile des Reihenhauses konnte verhindert werden, doch die Rückmeldung des ersten Atemschutztrupps war mehr als ungewöhnlich: „Der Staubsaugerschlauch kriecht durchs Wohnzimmer“. Die Ursache war schnell geklärt, Bewohner des Terrariums waren fünf Tigerpythons die sich nun zum Teil auf der Flucht vor dem Feuer befanden. Während sich einige Feuerwehreinsatzkräfte lieber etwas auf Distanz begaben legte Paul nun selbst Atemschutz an und rettete gemeinsam mit einer weiteren Kameradin drei der fünf Schlangen aus dem verrauchten Wohnzimmer. Zwei Tiere überlebten leider nicht.
Eine positive Erinnerung bleibt Paul auch im Gedächtnis: „Feuerwehr ist Familie – viele haben noch am selben Tag Hilfe angeboten. Übernachtungsmöglichkeit, Aufräumen und und und.“
Feuerwehr ist eben ein starkes Team.