Oldtimergruppe

Ein Herz für die Relikte der Feuerwehr-Zeitgeschichte

Tanklöschfahrzeug TLF 16 (15/53) der Feuerwehr Lüneburg (Baujahr 1955)

Nach 38 Dienstjahren wurde das alte Tanklöschfahrzeug des 3. Löschzuges 1993 in den Ruhestand geschickt. Damals ahnte noch niemand, dass dieses Fahrzeug auch über das Jahr 2000 zu den begehrtesten Fahrzeugen der Feuerwehr Lüneburg gehören wird. Gemeint ist das TLF 15/53, Magirus Deutz, Baujahr 1955. Oder einfach nur der „Rundhauber“. Im Jahre 2005 feierten wir seinen Geburtstag in kleiner Runde.

Seit seiner liebevollen Restauration in den Jahren 1988 bis 1989 durch die Gerätewarte der Feuerwehr Lüneburg wird der „Rundhauber“ von einer kleinen Gruppe Lüneburger Feuerwehrleuten zu vielen Feuerwehr- und Oldtimertreffen in der nahen und fernen Umgebung von Lüneburg gefahren. Auch sein kleiner Bruder findet immer begeisterte Zuschauer.

Handdruckspritze der Feuerwehr Lüneburg

“Seit der Sonderausstellung im Salzmuseum 2003, „Lüneburg brennt“, gibt es in der Oldtimergruppe noch ein weiteres „Lüneburg Original“. Eine Handdruckspritze der Fa. Kurtz, Stuttgart, aus dem Jahre 1869. Diese „Patent – Saugspritze Nr. 1“ mit der Nummer 605 wurde von den damaligen Wehrführern der Feuerwehr Lüneburg auf der Internationalen Ausstellung in Altona (heute Hamburg-Altona) 1869 erworben. Nach meinen Recherchen ist diese Spritze die letzte noch existierende in ihrer Größe. Kleinere Schwestern stehen noch in Feuerwehrmuseen Stuttgart, Winnenden, in der Schweiz und im südlichen Niedersachsen.

Bedienung: 18-20 Mann, Leistung 1 1/2 Eimer* oder ca. 450 Liter pro Minute, Wurfweite 120-140 Fuß bei einem Strahlrohr, 100-110 Fuß bei zwei Strahlrohren.

*Ein württembergischer Eimer entspricht 293,93 Liter.

Seit 2003 nehmen wir mit der Handdruckspritze regelmäßig an dem Lüneburger Kopefest teil. Die historischen Uniformen, die wir bei diesem Umzug tragen, stammen ebenfalls aus den Beständen der Feuerwehr Lüneburg. Damit wir auch wie früher pferdebespannt durch die Straßen ziehen können, wurde die Handdruckspritze 2007 komplett restauriert und mit neuen Holzrädern versehen. Einziger Wermutstropfen ist, dass die Kutsche, weil pferdebespannt, nun eine Bremsanlage besitzen muss (welchen Mut bewiesen unsere Kameraden früher nur). 

Geplant ist für die Zukunft, die Handdruckspritze auch wieder voll funktionsbereit herzurichten, so dass wir auch an Handdruckspritzen-Wettbewerben teilnehmen können.

Es ist uns immer wieder eine große Freude, der Öffentlichkeit diese Schätze zu zeigen und wir danken allen, die uns dabei unterstützen.”

Verfasser
Thomas Krause

Museumsnacht 2010

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