Nach drei Jahre Pause fand dieses Jahr der große Orientierungsmarsch in Hanstedt wieder statt. Nach ihrem Sieg im Jahr 2019 trat Titelverteidiger Rettmer erneut an, wieder dabei waren auch die JF Rettmer und die JF Häcklingen. Auch die Kinderfeuerwehren aus den beiden Ortsteilen nahmen mit je einer Gruppe teil, zumal es für die Häcklinger hier den 1. und 2. Platz von 2019 zu verteidigen galt.
Früh am Morgen, den schön gravierten Wanderpokal im Gepäck, startete die Fahrt an den Hanstedter See. Bei beinahe hochsommerlichen Temperaturen galt es, schnell und präzise die zehn Stationen auf der kilometerlangen Wegstrecke durch den Wald und die Heide abzuarbeiten. Ob Kugelstoßen, Bildfehlerfinden, Gewichte schätzen oder Notrufnummern zuzuordnen, alle Aufgaben konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Besonders beliebt war die Wasserstation am Schafstall, die den Teilnehmenden wohltuende Abkühlung brachte.
Eine Besonderheit in diesem Jahr war, dass sich die Stationen für die Aktiven und die Jugendlichen nicht unterschieden. Das sorgte gelegentlich für Jubelrufe unter den Jugendlichen, wenn sie die “Großen”, von denen über die Hälfte normalerweise ihre Betreuer:innen waren, erfolgreich schlagen konnten.
Währenddessen liefen die Kinder über eine deutlich kürze Strecke durch den Wald und bekamen eigens erstellte und altersgerechte Stationsaufgaben zu den Themen Umwelt, Feuerwehr und vielem mehr.
Für alle endete der Marsch aber, wie auch in den letzten Jahren, am See mit drei Überquerungsstationen. Das Boot und die Pontons waren alte Bekannte, neu war ein wackeliger Holzsteg, über den es für ein Duo zu sprinten galt. Tatsächlich schafften es alle Teams trocken (und unverletzt!) auf die andere Seite – wo sie dann von jubelnden Betreuer:innen begrüßt wurden und ganz im Sinne der traditionellen “Handstedt-Taufe” doch noch im Wasser landeten. Bei diesen Temperaturen nahmen aber nicht nur Neulinge ein Bad, fast jeder kühlte sich im erfrischenden Nass ab.
Am frühen Abend war es dann Zeit für die Siegerehrung der Kinderfeuerwehren. 16 Wehren aus ganz verschiedenen Himmelsrichtungen hatten teilgenommen; Rettmer landete auf Platz 12 und die KiFw Häcklingen verteidigten erfolgreich ihren Silberpokal aus 2019 und freuten sich über den 2. Platz.
Keine Stunde später versammelten sich die Jugendlichen um die vollgestellten Pokaltische und warteten gespannt auf die Verkündung der Plätze. Hier hatten 81 Jugendfeuerwehren teilgenommen und die
Spannung stieg mit jedem aufgerufenen Namen. Schließlich stand fest: Die JF Häcklingen hatte den 12. Platz erreicht und sich damit einen der goldenen Pokale verdient! Aber noch war nicht die Zeit, entspannt zu sein, denn Rettmer war noch nicht aufgerufen worden. Nach ein paar Minuten, die allen Anwesend wie Stunden vorkam, verkündete der Wertungsrichter endlich die Platzierung: Zweiter! Doch bevor die Lüneburger mit dem Jubeln anfangen konnten, redete er weiter: Die Erstplatzierten, die Hanstedter JF, hatte genau gleich viele Punkte erreicht und war wegen der Schnelligkeit beim Ponton-Laufen auf dem Siegerplatz gelandet. Aus Kameradschaft hatten die Jugendlichen aus der Gastgeber-Wehr allerdings beschlossen, ihren Titel an die zweitplatzierte Wehr abzugeben – Rettmer!
Immer noch jubelnd war es direkt im Anschluss Zeit für die Siegerehrung der aktiven Kräfte. Hier hatten 104 Gruppen, unteranderem aus Berlin, der Schweiz und Rügen teilgenommen. Jeder aufgerufene Platz wurde mit lautem Klatschen und Jubelrufen gefeiert. Auch hier dauerte es eine ganze Weile, bis der Name “Rettmer” fiel und die Spannung stieg immer weiter an. Dann wurde er endlich verkündet: Die Aktiven erreichten Platz 3! Ihren Platz ganz oben auf dem Podest konnten sie damit zwar nicht halten, aber das konnte die Freude kein bisschen dämpfen.
Nach der Siegerehrung wurden die Bänke und Tische abgebaut, alle Rucksäcke wieder eingepackt und verschwunden geglaubte Socken wiederentdeckt – dann ging es auch schon zurück Richtung Lüneburg. Mit im Gepäck natürlich der Wanderpokal der Jugendfeuerwehren, der sich jetzt auf eine neue Gravur freuen darf.